Tauchplatzbeschreibungen

Balis Tauchplätze verteilen sich rund um die Insel, aber man kann drei Tauchgebiete hervorheben: Da ist zum Einen die Ostküste in Höhe Padang Bai / Candi Dasa mit der vorgelagerten Insel Nusa Penida. Dann natürlich die Nordostküste mit Gili Selang, Amed, Tulamben und Kubu. Auch beliebt ist der Westen um den Nationalpark Menjangan, allerdings ist es sehr weit dorthin.

Die Übersichtskarte von Bali zeigt sehr schön die Lage der Tauchplätze. Auffällig: Der touristische Süden ist in dieser Beziehung klar im Nachteil. Party ja, schöne Strände ja, Tauchen eher nein :-)

1 + 2: Secret Bay und Menjangan


Übersichtskarte Bali
Tauchplatz 1: Secret Bay

In der Secret Bay bei Gili Manuk findet man nicht viele Korallen und auch die Sicht ist oft unter 10 Meter. Durch die Lage im Kanal zwischen Bali und Java ist die Wassertemperatur selten höher als 25 Grad.

Was Taucher nach Gili Manuk in die Bucht zieht, sind Makromotive. Getaucht wird vom Strand aus. Man kann aber auch ein Boot mieten, um zu den entlegenen Ecken der mit Mangroven gesäumten Bucht zu gelangen. Die maximale Tauchtiefe ist 12 Meter, aber schon im seichten Wasser findet man Lebewesen, die man sonst auf Bali nicht oder nur selten findet. Es gibt z. B. verschiedene Arten von Pfeiffenfischen, Seepferdchen und Nacktschnecken. Für Makrofotografen ist dieser Tauchplatz ein Muss.

Tauchplatz 2: Nationalpark Menjangan

An der Westküste liegt der Naturschutzpark Nusa Menjangan. Die kleine Insel ist nach 3 1/2 stündiger Autofahrt und weiteren 45 Minuten Bootsfahrt zu erreichen. Umrundet ist sie von einer mit Fächerkorallen bewachsenen Steilwand.

Garden Eel gehört zu den abwechlungsreichsten Tauchplätzen Balis. Er hat eine mit Hunderten von Sandaalen bevölkerte Sandfläche, eine Steilwand mit Riesengorgonie und ein wunderschönes Hügelriff. Es werden dort immer wieder Grossaugen-Tunfische und Weisspitzenriffhaie gesichtet.

Pos Dua ist eine bis auf 50 Meter abfallende Steilwand. Die Tauchgänge dort sind sehr gemütlich, denn man hat nie starke Strömungen dafür aber den Anblick der zerklüfteten Steilwand. Wirklich atemberaubend. Leider hat es in diesem Abschnitt nicht so viele Fische wie am Garden Eel.

3 bis 6: Kubu, Tulamben, Amed und Gili Selang


Tulamben
Tauchplatz 3: Kubu

Kubu ist ein kleines Dorf an der Nordküste von Bali. Der Strand besteht, wie auch in Tulamben, aus Steinen und schwarzem Kies.

Vor dem Monkey Resort liegen zwei wunderschöne Hügelriffe. Sie fallen im 45° Winkel auf ungefähr 40 Meter ab. Nicht selten liegen dort schlafende Haie. Das Riff ist komplett bewachsen mit Hart- und Weichkorallen und durch den dichten Bewuchs gibt es natürlich auch eine Vielzahl an tropischen Riffischen. Mit etwas Glück trifft man sogar auf Barakuda- oder Makrelenschwärme.

Sehr zu empfehlen ist ein Nachttauchgang in Kubu. Letzt hatten wir dort zwölf Steinfische und acht Spanische Tänzerinnen während eines Tauchgangs.

Tauchplatz 4: Tulamben

Tulamben hat fünf Tauchplätze, drei sind vom Strand aus betauchbar und für Schnorchler sehr gut geeignet.

Der Tauchplatz schlechthin ist das 120 Meter lange Wrack der U.S.A.T. Liberty, einem Überbleibsel aus dem zweiten Weltkrieg. Es liegt auf der Seite in einer Tiefe zwischen vier und 35 Metern und dabei nur 30 Meter vom Strand entfernt. Es ist einfach zu betauchen und selbst für 'Schnuppertaucher' geeignet. Im späten April sind am frühen Morgen für ca. eine Woche oft Mondfische (Mola Mola) zu sehen.

Drop Off oder auch Wall heisst die auf 55 Meter abfallende Steilwand, an der es schon mal ziemlich Strömung haben kann. In 27 Meter Tiefe befindet sich eine riesige Gorgonie, ein gigantisches Meisterwerk der Natur. Viele Vasenschwämme hat es ebenfalls und vor allem bei Strömung viele Fischschwärme.

Der Korallengarten ist zwischen drei und 15 Meter tief und völlig zu Recht der Lieblingsplatz der Fotografen. Geistermuränen, Schaukelfische, Fangschreckenkrebse und kleinere Schwarzspitzenriffhaie sind nur wenige Beispiele seiner Vielfalt.

Batu Kelebit wird in zehn Minuten mit traditionellen Fischerbooten angefahren. Die auf 40 Meter Tiefe liegenden Felsformationen haben einen wunderschönen Bewuchs und es werden oft Haie dort gesichtet.

Batu Niki ist vom Aufbau her vergleichbar mit Batu Kelebit. Allerdings sind die Korallen auch schon im flacheren Wasser zu finden. Angler- und Schnepfenmesserfische sind hier zu Hause.

Tauchplatz 5: Amed

Amed ist ein kleines Fischerdorf in der Nähe von Tulamben. Zu den beiden Tauchplätzen Cemeluk Slope und Light One fährt man mit kleinen Fischerbooten.

Nach kurzer Ausfahrt ist die wohl schönste Steilwand Balis (37 Meter) erreicht. Die vielen Tischkorallen dienen oft Babyhaien als Schlafplatz. An anderer Stelle findet man eine Vielzahl an Gorgonien.

Aus früherer Dynamitfischerei sind deutliche Spuren zurückgeblieben. Nach heftigen Regenfällen (November bis März) kann die Sichtweite auf nahe Null sinken.

Tauchplatz 6: Gili Selang

Das Tauchen am Gili Selang Felsen ist auf Grund der starken Strömungen eher etwas für erfahrene Taucher. Von Tulamben sind es mit dem Auto etwa 40 Minuten plus weitere 30 Minuten mit dem Boot.
Die maximale Tauchtiefe beträgt 25 Meter, die Sicht liegt bei 10 bis 30 Metern, je nach Jahreszeit und Strömungsgeschwindigkeit. Der Fels ist nur durch einen kleinen Kanal vom Festland getrennt und dicht mit Hard und Weichkorallen bewachsen. Durch die starken Strömungen wird der Felsen gerne von Haien besucht, ausserdem sind Thunfische, Makrelen und auch Büffelkopf Papageienfische ständig an diesem Tauchplatz zu finden.

7 bis 9: Candi Dasa und Padang Bai


Candi Dasa
Tauchplatz 7: Gili Biaha

Gili Biaha fahren wir oft zusammen mit Mimpang an. Die Bedingungen an der Oberfläche können rauh sein, dann spürt man die Brandung auch unter Wasser noch recht deutlich. Die Strömung ist hingegen selten stark.

Während des Tauchgangs schauen wir in einer Höhle vorbei. Dort liegen dann und wann schlafende Riffhaie herum. Ganz sicher hat es dort die perfekt getarnten Anglerfische und viele Schaukelfische. Auch Seekobras haben wir schon gesehen.

Tauchplatz 8: Gili Mimpang / Tepekong

Gili Mimpang liegt etwa 15 Bootsminuten von Candi Dasa entfernt. Die vier Felsen gelten als 'Haisicher', weil Weisspitzenriffhaie fast immer anzutreffen sind. Ebenso hat es viele Blaupunktrochen dort. Verhältnissmässig oft sind Mola Mola (Mondfische) anzutreffen. Maximale Tauchtiefe ist 20 Meter.

Gili Tepekong ist in zweifacher Hinsicht eine Berümtheit: Er gilt wegen gelegentlich auftretender starker Abwärtsströmungen als gefährlichster Tauchplatz Balis, aber auch als Spektakulärster. Insgesamt verfügt der große Felsen gleich neben Gili Mimpang über fünf Tauchplätze. 'Canyon' ist wohl der Beeindruckendste davon. Der Korallenbewuchs ist nicht nennenswert, aber die Szenerie erinnert an ein Amphitheater. Der Tauchplatz wird bis etwa 30 Meter Tiefe betaucht.

Tauchplatz 9: Blue Lagoon

Die Blue Lagoon liegt vor Padang Bai und besteht aus zwei Tauchplätzen. Die Anfahrt erfolgt in einem kleinen Balinesischen Auslegerboot (Jukung) und dauert ungefähr 10 Minuten. Die maximale Tauchtiefe ist 25 Meter.
Die Strömungen sind je nach Mondstand unterschiedlich, jedoch nie besonders stark. Der Tauchplatz ist daher auch für Beginner gut geeignet. Unterwasser erwartet den Taucher ein sehr abwechslungsreiches Riff, das aus grossen bewachsenen Korallenblöcken, einer kleinen Steilwand und einem grossen mit Weichkorallen bewachsenen Hügelriff besteht. In der Blue Lagoon trifft man auf Schildkröten, Weißspitzen-Riffhaie, Sepias und ab und zu auch auf Krokodilfische, Steinfische und Wobbegongs (Teppichhaie). Am Aussenriff werden in der Saison auch manchmal Mondfische (Mola Mola) gesichtet. Ansonsten gibt es jede Menge tropische Riffische, die einem den Tauchgang verschönern.

10 bis 14: Nusa Penida, Nusa Lembongan


Nusa Penida
Tauchplatz 10: Nusa Lembongan

Cristal und Blue Corner sind zwei Tauchplätze bei Nusa Lembongan. Cristal hat einen wunderschönen Korallenbewuchs und wenn man bei Strömungsstillstand während der Sommermonate dort etwas tiefer geht, ist die Chance auf Mondfische ziemlich groß.
Blue Corner dagegen ist durch die starken, aber gerade verlaufenden Strömungen, sehr flach mit Steinkorallen bewachsen. Auch dort ist die Chance für Großfische nicht schlecht. Während die Strömung läuft, kann man auch ab und zu Delfine zu Gesicht bekommen.

Tauchplatz 11: Chrystal Bay

Sowohl Crystal Bay, bekannt durch seine Fledermaushöhle und beste Chancen auf Mondfische, als auch die Gamad Bay sind Tauchplätze, die noch völlig unberührt sind. Sie liegen im Kanal zwischen Nusa Penida und Nusa Cenningan. Strömungsgeschwindigkeiten von bis zu 10 Knoten sind möglich! Wer hier tauchen möchte, muß auch schon mal sehr früh aufstehen können, denn gefahrloses Tauchen ist ausschließlich bei Gezeitenstillstand möglich. Leider hält dieser sich nicht unbedingt an für uns moderate Zeiten.

Der Korallenbewuchs ist sehr flach, dafür aber unheimlich stämmig. Das ist auch notwendig, damit sie den starken Strömungen widerstehen können.

Tauchplätze 12 und 13: Nusa Penida / Malibu

Rund um Nusa Penida liegen etwa 25 Tauchplätze. Dazu gehören Secola Dasar, Ped, Sendal, Malibu, Katapang und Toja Bake. Bei allen Riffen handelt es sich um flach abfallende Hügelriffe.

Unterschiedlich sind hingegen mit Sicherheit die Strömungsgeschwindigkeiten. Der Riffbewuchs ist zu 80% erhalten und bietet einer unüberschaubaren Anzahl von bunten Fischen Unterschlupf. An diesen Tauchplätzen hat man die besten Chancen auf Großfisch. Bei Sendal kreuzte ein Orca unseren Weg... Tauchtiefe an den verschiedenen Riffen ist ca. 25 Meter.

Tauchplatz 14: Mantapoint

Der Name sagt es ja schon... Diese beiden, auf der Rückseite Nusa Penidas gelegene Tauchplätze, werden sowohl von Sanur als auch von Padang Bai aus angefahren. Aufgrund der langen Anfahrt und das die Rochen nur recht früh am Morgen zu sehen sind, ist zeitiges Aufstehen angesagt.

Es sind die einzigen Plätze um Bali, wo die Flieger der Meere mit ziemlicher Sicherheit angetroffen werden können. Die Bodenbeschaffenheit ist bei beiden Tauchplätzen gleich. Der Korallenbewuchs ist durch die ständige Wellenbewegung sehr dürftig, aber als Ausgleich gibt es ja die Mantarochen.

15 und 16: Sanur und Nusa Dua


Nusa Dua
Tauchplätze 15 und 16: Sanur / Nusa Dua

Zu den wenigen Tauchplätzen in Sanur und Nusa Dua gibt es nicht viel zu sagen. Meist herrscht schlechte Sicht, zudem ist der Zustand der Korallen auch nicht sonderlich gut. Nusa Dua eignet sich sicherlich für einen Auffrischungstauchgang sehr gut, mit den anderen Tauchgebieten auf Bali kann der Süden aber nicht mit halten.


Tauchplätze Bali